Zusammentragen der Erinnerungen
Zur Entstehung und Entwicklung des Großweirer Musikvereins wurde von unserm Ehrenvorsitzenden Siegfried Früh bereits ausführlich berichtet. Über das Vereinsleben der früheren Jahre selbst liegen jedoch nur spärliche Informationen vor. Doch bei so manchem Stammtischgespräch mit den älteren Musikern des Vereins traten Informationen, kleine Anekdoten und Geschichten aus früheren Zeiten zu Tage, die in keinem Schreiben und in keinem Schriftführerbuch festgehalten wurden. Diese Informationen wurden allerding 1998 zur Erstellung der Festschrift vom 125-jährigen Jubiläum benötigt. Was also lag näher, als mit den ältesten Musikern des Vereins einen gemütlichen Abend zu verbringen und über längst vergangene Zeiten zu reden?
Am Mittwoch den 19. November 1997 trafen sich schließlich einige Musiker zu einem gemütlichen Abend beim Schriftführer Hanspeter Stüber, um Erinnerungen vergangenen Zeiten des Musikvereins aufzufrischen und schriftlich festzuhalten.
Dies waren: Hermann Deichelbohrer, Artur Hodapp, Hubert Stüber, Karl Müller, Siegfried Früh, sowie Hanspeter Stüber.
Das Wertungsspielen
In den Jahren vor dem 2. Weltkrieg, so wussten die Musiker zu berichten, nahm die Kapelle regelmäßig an Wertungsspielen teil. Der Verein hatte damals ein sehr hohes Niveau – ja, die Großweirer Musiker waren als „Preisjäger“ bekannt. Besonders unter Dirigent Karl Sauer errang man viele erste Preise. Das Wertungsspielen fand in der Regel aus Anlass von verschiedenen Fetsen, meistens Sonntagmorgens, statt. Nach dem 2. Weltkrieg und nach Gründung des Acher-Renchtal-Musikverbandes wurde es meistens bei den Verbands- und Bezirksmusikfesten durchgeführt. Dabei musste jede Kapelle ein vorbereitetes Musikstück (Pflichtstück) vortragen, sowie ein unvorbereitetes Stück innerhalb einer Stunde einstudieren und präsentieren. Es muss etwa im Jahre 1927/1928 gewesen sein, als die Großweirer Kapelle unter ihrem damaligen Dirigenten Karl Sauer beim Wertungsspielen eine Auszeichnung erhielt, obwohl zu dieser Zeit im Verein keinerlei Holzbläser (Klarinetten) vorhanden waren. Ebenso erinnert sich der Ehrendirigent Karl Müller aus einer Erzählung des Musikers Karl Stüber an einen Preiswettbewerb in Gaggenau, bei dem die Großweirer „nur“ den zweiten Platz errungen konnten. Aus Enttäuschung über diesen Platz (man war gewohnt, als Erster aus dem Wettbewerb hervorzugehen) wollte ein Musiker den Pokal unter den LKW legen, mit dem der Verein angereist war. Das letzte Wertungsspiel an dem der Musikverein teilgenommen hatte, war Anfang der 50er Jahre in Bad Peterstal.
Dirigent Wilhelm Gramm
Dirigent Wilhelm Gram, ein Architekt aus Achern, leitet die Kapelle von 1912 bis 1920. Persönlich könnten ihn die anwesenden Musiker nicht mehr kennen, vom Hörensagen, wusste man nur, dass er ein sehr strenger Dirigent gewesen sein musste, bei dem Zucht und Ordnung herrschten. Karl Müller berichtete, dass die Musiker vor der Probe immer am Fenster standen, um Ausschau zu halten wann er kommt. Von Weitem schon konnten sie schließlich am Licht seines Fahrrades erkennen, wenn er das Dorf heruntergefahren kam. Betrat Wilhelm Gramm dann das Probelokal, mussten schließlich alle mit dem Instrument in der Hand auf ihrem Platz sitzen.
Dirigent Karl Sauer
Nach Wilhelm Gramm übernahm Karl Sauer das Amt des Dirigenten von 1920 bis 1954. Er war damals einer der besten Trompeter der ganzen Umgebung und leitete auch noch andere Kapellen. Allerdings war auch Karl Sauer ein sehr strenger und eigenwilliger Dirigent.
Karl Müller erinnert sich, dass man einmal in Haslach (Oberkirch) nicht auftreten konnte, weil zu wenige Musiker gekommen waren. Er selbst, Karl Müller, war mit dem Fahrrad nach Haslach geradelt. Wegen eines Handballspieles hatte sich jedoch verspätet und bekam den Zorn Karl Sauer’s ganz schön zu spüren. Währen den Musikproben konnte Karl Sauer knallhart sein, erinnerten sich die Musiker. „Da kannte er seinen besten Freund nicht mehr“, so Karl Müller. Unter anderem hatte er auch einmal seinen eigenen Sohn, Oskar Sauer, mit den Worten „Du Stümper“ vor versammelter Mannschaft beschimpft. Dies alles war umso unangenehmer, als die Proben damals im Gasthaus Linde stattgefunden hatten und die Stammgäste den Proben regelmäßig beiwohnten. Besonders peinlich war es, wenn er einen Musiker nachmarkierte und dabei maßlos übertrieb. Die Gäste in der Linde bekamen stets alles mit – für den betreffenden Musiker war die sehr unangenehm.
Eine kleine Anekdote weiß Hermann Deichelbohrer zu erzählen: Er hatte zunächst im Verein das Piston gespielt, ehe er auf den Bass überwechseln musste. Nur vier Wochen hatte er Zeit, das neue Instrument zu erlernen – Unterricht hatte er dabei keinen. Seine erste Musikprobe, in der er den Bass spielte, hatte er nie vergessen. Auf einmal kam Karl Sauer auf ihn zu mit den Worten: „Junger, jetzt will ich dir mol zeige, wir m’r richtig Bass spielt.“ Sprach’s und nahm den Bass Hermann Deichelbohrers, marschierte den Bass spielend durch die Linde an den Gästen vorbei, drehte eine Rund um den Stammtisch und wieder zurück. Anschließend haute er den Bass von Hermann Deichelbohrer krachend auf den Boden mit den Worten: „So, jetzt weisch, wie der Bass blose wird!“
Karl Sauer war auch für die gesamte Ausbildung im Verein zuständig – er bildete dabei jedes Instrument aus. Sogar die Klarinettisten wurden bei ihm ausgebildet. Er konnte dieses Instrument zwar nicht spielen, die Griffe beherrschte er allerdings. Auch die an unserem Erinnerungsabend anwesenden Musiker Artur Hodapp und Hubert Stüber wurden von Karl Sauer ausgebildet. Die Proben fanden regelmäßig beim Dirigenten in der Küche statt. Kam Karl Sauer mit seinem Kleinmotorrad von der Arbeit nach Hause, warteten sie schon spielbereit.
Artur Hodapp gibt an dieser Stelle eine kleine Geschichte zum Besten. Eines Tages hatte er zusammen mit dem mittlerweile verstorbenen Richard Früh eine Probe bei Karl Sauer. Während der Probe bemerkte dessen Frau: „Artur, Richard ihr müsst beide fleißig lernen“. Daraufhin sprang Karl Sauer wütend auf mit den Worten: „Du Hex!“, schnappte sich einen neben ihm stehenden Blumentopf und warf ihn außer sich vor Wut, durch das geschlossene Fenster der Küche. Keiner durfte ihm eben in seine musikalischen Angelegenheiten dreinreden.
Ausbildungskosten fielen lediglich in Form von Naturalien an (Milch, Butter, Käse). Einmal, so kann sich Hubert Stüber erinnern, wurde er als Entlohnung in der Froschlaichzeit von Frau Rosa Sauer gebeten, mit ihrem Mann zum Fröschen zu gehen. Davon verstand dieser nämlich nicht viel. Bekannt ist auch, dass der doch etwas eigenwillige Dirigent einem guten Tropfen nicht abgeneigt war: „Wenn’s ebs umsunscht zu trinke gebe het, war der Karl Sauer immer debi“, erinnert sich Karl Müller. Doch so hart in den Proben den Musikern umging – nach der Probe war alles vergessen. Dann war er wieder der beste Freund und Kumpel.
Die Nachkriegszeit
Es war Franz Kropp, der nach dem Krieg die letzten verbliebenen Musiker zusammentrommelte und die Kapelle wieder ins Leben rief. Er hatte ursprünglich (vor dem 2. Weltkrieg) auch einen Spielmannszug in Großweier gegründet. Den ersten öffentlichen Auftritt nach dem 2. Weltkrieg hatte der Großweirer Musikverein 1946 an Fronleichnam, organisiert von Franz Kropp. Insgesamt 8 Musiker nahmen an dem Auftritt teil.
Ende 1946, Anfang 1947 waren folgende Musiker aktiv, wie sich Hubert Stüber erinnert: Dirigent Karl Sauer (Trompete), Trompeten: Karl Oser, Josef Früh, Richard Früh, Artur Hodapp, Klarinetten: Karl Müller, Rudi Maurer, Bass: Franz Kropp, Es-Horn: Hubert Stüber, Tenorhorn: Hermann Maurer, Leo Hiegert, Martin Decker, Karl Stüber und Trommel: Artur Hildebrand. Insgesamt also 14 Musiker, die sich regelmäßig in der Linde zur Musikprobe trafen. Die Probe fand zunächst im Erdgeschoss der „Linde“ statt, später im vorderen Saal des Obergeschosses.
Vor der Probe musste der damalige Knecht der „Linde“ (Linde-Sepp) im Winter immer zuerst den Kohleofen anfeuern. Im Gasthaus wurden damals zwei Wirtschaftstische zusammengestellt, an denen alle Platz fanden. Notenständer hatte man damals noch keine – die Notenblätter wurden gegen ein Glas oder sonstige Gegenstände gestellt, erinnert sich Hubert Stüber. Mancher Musiker besaß einen der früher üblichen Tischnotenständer.
Nachfolgend ein Auszug aus einer schriftlichen Aufzeichnung von Hubert Stüber: „… Als Karl Sauer nach dem 2. Weltkrieg aus amerikanischer Gefangenschaft in Heilbronn entlassen worden war, übernahm er bald wieder bei mehreren Kapellen den Dirigentenstab. Es waren dies Sasbachried, Sasbach, Haslach bei Oberkirch und Großweier. Ferner war er auch aktiv in der Stadtkapelle Achern.
Die Kriegszeiten hatten auch Spuren im Großweierer Musikverein hinterlassen. Viele aktive Musiker kamen nicht mehr heim, waren lange in Gefangenschaft oder spielten hinterher nicht mehr mit. Es mangelte auch an Instrumenten. Eine Trommel besaß der Verein ebenfalls nicht mehr – sie wurde von den Franzosen mitgenommen. Den älteren Musikern war bekannt, dass die ehemalige Papierfabrik Friesen in Achern eine Werkskapelle gehabt hatte. Von Herrn Friesen bekamen wir einige Instrumente, sowie eine Trommel. Damals in der Kriegs- und Nachkriegszeit war die Reichsmark nicht mehr viel wert – es war die Zeit der Schieber und Hamsterer. Bezahlt wurde mit Lebensmittel. Schnaps und Tabak standen ebenfalls hoch im Kurs…“. Ach Instrumente des Musikvereins wurden damals mit Lebensmittel abgefuggert.
Die damaligen Jungmusiker, u.a. Artur Hodapp, Hubert Stüber, und Richard Früh musizierten neben der Ausbildung bei Karl Sauer auch sonst miteinander. Gerne traf man sich privat bei einem Musiker und spielte das „13er-Heftel“. Dieses beinhaltete hauptsächlich Tanzmusikstücke – Walzer, Polkas und Rheinländer.
Je später der Abend, desto mehr Erinnerungen wurden wachgerufen. Was vielleicht auch an der Rotweinlaune lag, die das Gedächtnis nochmals etwas auffrischte.
Die Feste
Da es gerade vor dem Krieg im Hanauerland keine oder nur ganz wenige Musikkapellen gab, wurden die Großweierer Musiker öfters zum Tanzmusikspielen verpflichtet. Nach dem Krieg nahm der Verein nochmals an zwei „Dreibund-Festen“ in Scherzheim teil. Das „Dreibundfest“ war ein Sängerfest, das die drei Gemeinden Helmlingen, Scherzheim und Memprechtshofen im jährlichen Wechsel veranstaltet.
Mit dem LKW des Schrotthändlers August Bittner fuhr man ins Hanauerland und übernachtete von Samstag auf Sonntag in Scherzheim, wo man privat untergebracht war. Einmal spielte man bei diesen Festen morgens um 6 Uhr auf dem Kirchturm in Scherzheim zum Wecken.
Auftritte in Großweier hatte die Musik vor allem zu kirchlichen Anlässen, dem Martinsfest und der Weihnachtsfeier, die damals stets im Gasthaus zur Eintracht stattfand. Auch die Fasnacht und besonders der Preismaskenball am Schmutzigen Donnerstag waren die Höhepunkte.
Kriegsbedingt fand 1939 für viele Jahre das letzte Fest in Großweier statt – es war ein Fest des Turn- und Sportvereins. Erst wieder zehn Jahre später, im Jahre 1949, konnte man das nächste Fest feiern. Es war das 100-jährige Jubiläumsfest des Gesangvereines, das in jenem Jahr mit einem Jahr Verspätung nachgefeiert wurde. Der Festplatz befand sich damals im Grasgarten von Alois Jörger.
1950 wurde das 75-jährige Vereinsjubiläum des Musikvereins ebenfalls nachgefeiert. Auf dem Festplatz im Schaubertweiher (Anwesen Stüber / Sportplatz) wurde ein großes Zelt errichtet. Es fand ein großer Umzug statt, viele Nachbarskapellen waren anwesend. Jeder Verein wurde von einem Herrn mit Festdame angeführt.
An zwei Begebenheiten dieses Fest erinnern sich die Musiker besonders gut. Zum einen war dies der Besuch des damaligen Staatspräsidenten von Südbaden, Leo Wohleb, wie Siegfried Früh sich genau erinnert. In damaliger Zeit ging Leo Wohleb von Fest zu Fest und warb für den Erhalt des Landes Baden, da mit Württemberg vereinigt werden sollte. Auch in Großweier hielt er eine kurze Rede, in der er sich für den Erhalt des Landes Baden einsetzte. Verschiedenen Festgästen schüttelte er die Hand, ehe er sich weiter aufmachte zum nächsten Fest nach Freistett. Leo Wohleb wurde später Botschafter in Spanien.
Eine weitere Begebenheit lässt unsere alten Musiker an das Jubiläumsfest des Musikvereins 1950 erinnern. Natürlich spielte auch die Musik zu diesem Fest auf. Dabei versprach ein anwesender ehemaliger Großweierer, der aus Amerika zum Besuch angereist war, den Musikern: „Ihr könnt trinken, soviel ihr wollt. Ich zahle alles!“. Dies ließen sich Karl Sauer und seine Mannen nicht zweimal sagen und langten kräftig zu. Am nächsten Tag war die Rechnung jedoch noch nicht beglichen und der vermeintliche Spender meinte, daraufhin angesprochen: „Ich zahle morgen!“. Am nächsten Tag war dieser jedoch nach Übersee abgereist. Die Musiker hatten allerdings Glück – die Hälfte ihrer Schulden wurde ihnen erlassen. Dennoch kam vermutlich auf jeden noch eine schöne Rechnung zu.
Es wurde viel gefestelt in der damaligen Zeit. Das Martinsfest war immer ein großes Ereignis in Großweier. Der Musikverein gab zunächst ein Platzkonzert vor dem Rathaus, danach spielte man immer Unterhaltungsmusik in den Gasthäusern, meistens jedoch in der „Linde“. In allen drei Wirtschaften des Ortes, die an diesem Tag stets gut besucht waren, gab es Schlachtplatten. Dies war schon etwas Besonderes, da es ansonsten in den Gasthäusern kaum etwas zu essen gab. Ein kleiner Vergnügungspark mit Schiffschaukel und Verkaufsständen (von den drei Großweierern Geschäften) vor der „Linde“ waren ebenfalls vorzufinden.
Ins Schwärmen kommen die Musiker, als sie vom Festmontag erzählen. „Das war das Schönste“, so Siegfried Früh, oder „…der Martinimontag war der höchste Feiertag in Großweier“ (O-Ton Karl Müller). Zunächst wurde ein Gottesdienst für die verstorbenen Vereinsmitglieder gefeiert. Danach ging es von der Kirche aus mit Marschmusik um die „Linde“ herum in den „Hirsch“. In der Nachfeier am Martinimontag gab es in den Wirtschaften das übrige Kesselfleisch und Ripple vom Vortag. Dabei wurde musiziert und gesungen. Diese Tradition reichte bis in die 70er Jahre hinein, alle örtlichen Vereine machten hier mit.
Die Beerdigung
Doch auch zu weniger erfreulichen Anlässen musste die Kapelle spielen. So war es bis 1977 Brauch, dass die Musiker bei Beerdigungen von verstorbenen Vereinsmitgliedern (aktive und passive Mitglieder) musizierten. Solange in Großweier noch keine Leichenhalle stand, wurden die Toten mit Trauermärschen von zu Hause abgeholt und auf den Friedhof geleitet. Manchmal war es im Winter dabei so kalt, dass die Instrumente eingefroren und man nur noch das Schlagen der Trommel vernehmen konnte. Das letzte Mitglied, das zu Hause mit Trauermusik abgeholt wurde, war Franz Seiler (1968).
Die Weihnachtsnacht
Eine der bis heute erhaltenen ältesten Traditionen des Musikvereines ist das Musizieren in der Weihnachtsnacht. Im ganzen Umkreis ist ein derartiger Brauchturm nicht bekannt. Die Musiker treffen sich in der Heiligen Nacht um Mitternacht beim Anwesen des ehemaligen Dirigenten Herbert Bühler. Vom untersten Hesselbach zieht regelmäßig eine kleine Schar, durch das Dorf. Unter den Straßenlaternen werden die Lieder „Stille Nacht“ und „ Oh du fröhliche“ gespielt. Während heute nur eine kleine Abordnung des Vereins musiziert, spielte früher die ganze Kapelle. Da es damals nur wenige Straßenlaternen gab, hatte man immer zwei bis drei Karbidlaternenträger verpflichtet.
Auch hierzu wissen die anwesenden Musiker eine kleine Geschichte zu erzählen: Damals begleitete Hermann Maurer, der gehbehindert war, die Kapelle in der Weihnachtsnacht mit dem Fahrrad. Zu seinem „Reisegepäck“ zählten zwei Guttern. Regelmäßig wurden die Musiker früher in dieser Nacht mit Schnaps und Wein versorgt. Wenn die Musiker nicht mehr in der Lage waren, alles zu trinken, traf Hermann Maurer in Aktion. Er fuhr mit seinem Fahrrad immer ein Stück voraus. Öffneten die Dorfbewohner ihre Tür, um etwas zum Trinken auszuschenken, so füllte Hermann Maurer den Schnaps in eine der Guttern, den Wein in die andere. Es kam dabei nicht darauf an, ob er einen Obstler einen Rossler oder ein Kirschwasser bekam – es wurde alles im „Schnapsgutter“ zusammengeschüttet.
„Eine richtige Promenadenmischung“, bemerkt Artur Hodapp treffend. Allgemeines Gelächter in der Runde. In der darauffolgenden Musikprobe wurde diese Promenadenmischung jedoch gerne getrunken – das gab wieder neuen Ansatz.
Zu Guter letzt …
Soweit die Erinnerungen unserer ältesten Musiker an mündliche Überlieferungen, persönliche Erlebnisse, Ereignisse und Begebenheiten aus den frühen Zeiten des Großweierer Musikvereines. Unser Erinnerungsabend 1997 bracht in der Tat noch einige Geschichten und „Halbwahrheiten“ zu Tage, die an dieser Stelle besser nicht festgehalten werden sollten. Für die Anwesenden war es sicherlich ein schöner Abend der Erinnerungen an eine bestimmt nicht einfache, aber letztendlich doch sehr schöne erlebnisreiche Zeit der Kameradschaft und des Zusammenhaltes.